Begriffsklärung
Der Begriff „alternative Musik“ entstand in den 70er Jahren. Hiermit wollte man eine Abspaltung der musikalischen Szene vom Mainstream unterstreichen. „Alternative Musik“ diente also in erster Linie als Sammelbegriff für die Musik-Genres, die weitab von Mainstream, von der Radiomusik also von der Musik die „einfach jeder“ hörte, lagen.
Als solche kann man den Punk-Rock, Hard-Rock, Gothic und Metal bezeichnen. Heute befinden sich unter diesen Überbegriffen noch viele kleine Abzweigungen wie z. B. Industrial, Hardcore, Visual Kei. Anhänger einer dieser Musikrichtungen, wollen sich meistens nicht nur durch das Hören einer alternativen Gruppe, sondern auch durch einen alternativen Kleidungsstil von der Masse abheben.
Beispiele für „alternative Musik“
Für jedes Jahrzehnt unserer Musikgeschichte kann man ein sehr prägnantes Beispiel finden. In den 80er Jahren formte sich z. B. die Bewegung der Gothics (auch gerne Gruftis genannt), welche Bands hörten die bis heute überdauert und sich einen Namen gemacht haben (Depeche Mode, The Cure, Sisters of Mercy). In den 90igern machte sich der Grunge einen Namen. Nirvana ist noch heute vielen Menschen ein Begriff und war der Vorreiter dieser Musikrichtung. Mitte der 2000er wurde die Neue Deutsche Härte (kurz NDH) sehr bekannt.
Dies verdankte sie der Band Rammstein, die auch im Ausland hohe Verkaufszahlen verzeichnen konnten. NDH ist größtenteils sehr harte Rockmusik, bei der hauptsächlich in deutscher Sprache gesungen wird. Andere Bands dieses Genres sind Megaherz, Eisbrecher und früher auch Unheilig, der vor einigen Jahren seinen Stil änderte und u.a. auch in den deutschen Charts vertreten war. Ebenfalls Mitte der 2000er bis hin in die 2010er bekannt war die sogenannte Emo-Szene („Emo“ von englisch: „emotional“). Sie zeichnet sich als erste Szene aus, die sich über das Internet formte und entstand.
Die Musik wurde als „Emotional Hardcore“ bezeichnet und war durch emotionale Texte in Verbindung mit harter Gitarrenmusik gekennzeichnet. Aktuell befinden wir uns in einer Zeit, in der sich immer mehr Sub-Genres der alternativen Musik formen und die Szenen immer größer werden. Dies ist natürlich auch dem Internet zu verdanken. Waren anfangs noch die Außenseiter Fans solcher Musik und meist eher als Einzelgänger unterwegs, so konnten sich über das Internet solche Menschen finden, zusammenschließen und ausstauschen. Die Verbreitung der Musik und der Bands war somit natürlich auch um einiges leichter.
Musik Festivals zum als Treffpunkt
Die größten Versammlungspunkte für Fans der alternativen Musik sind seither die Musik-Festivals. Die beiden bekanntesten sind das Rock am Ring (erstmals 1985 veranstaltet) und das Wacken Open Air (kurz W:O:A, erstmals veranstaltet 1990). In den letzten Jahren sind die Besucherzahlen enorm angestiegen und ein Ticket für diese Festivals zu bekommen gestaltet sich fast schon schwierig.
Auch das Mera Luna und das Wave Gothic Treffen (kurz WGT) sind bekannte deutsche Festivals auf denen größtenteils bis ausschließlich alternative Musik gespielt. Obwohl die alternative Musik ja eigentlich eher als Nischenmusik gilt, halten sich das Rock am Ring, das Hurricane Festival und auch das Wacken Open Air in der Top Ten der bekanntesten deutschen Festivals. Besucher reisen hierfür aus der ganzen Welt an.
Merkmale und Unterschiede
Während sich Fans von Charts, Schlager oder eben radiotauglicher Musik nicht offensichtlich zu erkennen geben und sich optisch kaum voneinander unterscheiden, so wählen Anhänger einer alternativen Musikrichtung oft auch den typischen Kleidungsstil ihrer präferierten Szene. Dies ist zumeist Kleidung in der Farbe schwarz, aber auch vermehrter Körperschmuck (Tattoos, Piercings), auffällige Accessoires und passende Frisuren und Bärte werden stolz zur Schau getragen.
Es gibt Unterschiede innerhalb der verschiedenen Szenen, so tragen Gothics gerne romantisierte viktorianische schwarze Mode, oft verziert mit vielen Totenköpfen, Metal-Heads tragen eine sogenannte „Kutte“ (eine Jeansweste auf der Patches der Lieblingsbands des Trägers aufgenäht sind) und Anhänger von Folk und Viking-Metal tragen vermehrt Zeichen der nordischen Mythologie. Dies sind nur wenige und stark vereinfachte Beispiele für viele individuelle Stile, denn auch hier sollte man dies nicht verallgemeinern und niemanden in eine Schublade stecken. Denn generell gilt: jeder so wie er mag.